Stabilisierendes Erleben
Dass Tiere einen positiven Einfluss auf den Menschen haben, ist eine unumstrittene Tatsache. In der tiergestützten Pädagogik wird der Hund in die pädagogischen Prozesse integriert, um beim Kind/Jugendlichen über die vom Hund ausgehenden Impulse eine Verbesserung des Befindens und der Lebensqualität zu erreichen.
Im Kinderhaus St. Michael wird der Kontakt und der Umgang mit Tieren seit langer Zeit unterstützt. So gibt es eine enge Kooperation mit der Kinderreitschule am Dönberg, wo neben Pferden auch Hunde, Katzen, Gänse, Kühe usw. auf dem Hof zu finden sind. Über sechs Jahre gab es ein Meerschweinchenprojekt, welches die Kinder liebevoll begleiteten. In einer Wohngruppe leben zwei Kaninchen und sind fest im Alltag mit eingeplant; die Kinder versorgen gemeinsam mit dem Mitarbeiter die Tiere und genießen die Streicheleinheiten sehr.
Hunde in den Wohngruppen
Um auch Hunde in den pädagogischen Alltag mit den Kindern zu integrieren, wurde dieses Konzept mit der Hundeschule Woof Coach erarbeitet, bei dem die Kinder und die Mensch-Hunde-Teams geschult werden. Bei der Auswahl der Hunde war es wichtig, dass der Hund charakterfest, sozialverträglich, kinderfreundlich, gelehrig, widerstandsfähig etc. sowie für die alltägliche Aufgabe im Kinderheim geeignet ist. Die jeweiligen Mensch-Hunde-Teams legten eine Prüfung ab, in der es um die Alltagstauglichkeit des Hundes in der Wohngruppe geht (z.B. gehorsames Befolgen von Kommandos, Lärmtoleranz). Nach erfolgreicher Absolvierung konnte der Hund in die Wohngruppe einziehen; zuvor war die Zustimmung der Mitarbeiter und Kinder eingeholt worden.
Vorbereitung mit den Kindern und Jugendlichen der Wohngruppen
Die Wirkung von Tieren auf den Menschen wurde schon zuvor in der Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Möglichkeiten genutzt. So wurden die Themen Haustiere, Haltung und Pflege eingehend besprochen. Die Anwesenheit der Hunde wirkte sich von Beginn an positiv auf das Gruppenklima aus. Die Kinder erhielten auch die Möglichkeit über ihre eigenen Haustiere bei den Eltern zu erzählen. Anschließend wurden die Kinder geschult, und alle absolvierten den Hundeführerschein nach den Bestimmungen des Verbandes für das deutsche Hundewesen (VDH) und erhielten zum Schluss ein Zertifikat. Die Mitarbeiter erhielten Anregungen für den Alltag mit den Kindern und den Hunden. Ebenso wurden in den Wohngruppen klare Regeln im Umgang mit dem Hund aufgestellt.