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Gezielte Förderung in außerfamiliärem Umfeld

 

Das Kinderhaus St. Michael bietet in drei Wohngruppen jeweils zwei Intensivplätze für Kinder an. Das Konzept wurde entwickelt, da vermehrt einzelne Kinder und Jugendliche einer erhöhten Förderung bedürfen, um erfolgreich in ein außerfamiliäres Wohnumfeld integriert zu werden. Diesen Kindern und Jugendlichen wird das Angebot einer Regelwohngruppe mit der Orientierung durch klare Gruppenregeln und strukturiertem Tagesablauf nicht ausreichend gerecht. Um diese Kinder nicht durch eine Anhäufung von massiven Problemlagen in einer Wohngruppe zusammenzufassen, ist dieses Konzept entstanden, in dem nur zwei Kinder mit erhöhtem Förder- und Betreuungsbedarf mit in eine Regelwohngruppe inkludiert werden. Dies soll bewirken, dass

  • in der Wohngruppe nicht nur Kinder mit erhöhtem Förderbedarf leben, in der sich die Problemlagen potenzieren
  • die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf von den anderen Kindern positiv lernen
  • die Kinder mit einem Regelbedarf nicht überfordert werden
  • die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in der gewohnten Umgebung bleiben können, wenn keine intensive Förderung mehr notwendig ist
  • die Kinder, die aufgrund ihrer Entwicklungsdefizite im Rahmen der Regelunterbringung einen erhöhten Betreuungs- und Förderungsaufwand entwickeln, in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können.

Voraussetzung für die Aufnahme auf einen Intensivplatz ist die Trainingsfähigkeit des Kindes und eine positive Entwicklungsprognose für das Leben in einer Regelwohngruppe oder eine Rückführung in die Familie. Die Kinder der Regelplätze erhalten die gleichen Betreuungs- und Unterstützungsstandards wie in den anderen Wohngruppen des Kinderhauses St. Michael. Die beiden Kinder der Intensivplätze erhalten über diese Betreuungs- und Unterstützungsstandards hinaus weitergehende Förderung, die sich an einem individuellen Förder- und Behandlungsplan orientiert.

Zielgruppen

Die Zielgruppe für die beiden Intensivplätze sind Kinder im Aufnahmealter von sechs bis zwölf Jahren, die folgende Beeinträchtigungen haben können:

  • Sozial-emotionale Störung
  • Hyperaktives Verhalten / ADS
  • Bindungsstörungen
  • Ausgeprägte Entwicklungsstörungen und –verzögerungen
  • Chronische Erkrankungen
  • Ausgeprägte Verweigerungshaltung
  • Delinquentes Verhalten
  • Narzisstische Störung
  • Psychosomatische Störung
  • Störung des Sozialverhaltens
  • Bedarf von heilpädagogischer Förderung

Im Einzelfall können auch Kinder unter bestimmten Voraussetzungen mit geringen körperlichen Beeinträchtigungen aufgenommen werden. Nicht aufgenommen werden Kinder, bei denen eine Drogenproblematik, ausgeprägte Intelligenzminderung, massive Gewaltbereitschaft, massive tierquälerische Verhaltensweise vorliegt oder keine Beschulung möglich ist.

Ziele

Das Konzept verfolgt ausdrücklich einen ressourcenorientierten Ansatz und bedient sich verhaltenstherapeutischer Konzepte. Kinder mit erhöhtem Förder- und Betreuungsbedarf sollen durch dieses Angebot

  • in einer Regelwohngruppe leben können,
  • soziale Kontakte in einer Regelwohngruppe eingehen können,
  • in ihrer Entwicklung nachreifen,
  • soziale, emotionale, psychosoziale und persönlichkeitsentwickelnde Trainingsmöglichkeiten erhalten sowie
  • bei Wegfall des erhöhten Bedarfs weiterhin in der gewohnten Gruppe leben und somit entstandene Bindungen / Beziehungen erhalten können.

 

Ansprechpartner:
Martina Meyer, Erziehungsleiterin ·  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ·  Telefon: (0202) 75 94 1-0