Frei nach einem Lied von Querbeat - „Es gibt einen, der kennt einen, der einen kennt“ - kamen wir zu einer außergewöhnlichen Aktion mit dem Filmteam von RTL und dem Comedian Matze Knop.
Meine gute Bekannte Renate sitzt beim Friseur und trifft dort eine Freundin, die Redakteurin bei RTL ist. Als die beiden so plaudern, fragt Eva: „Du kennst doch in Köln viele Leute, kennst du nicht jemanden, der mit Kindern arbeitet, denen man eine Freude machen könnte?“ Renate: „Klar, ich kenne Martina, die arbeitet im Kinderhaus St. Michael in Wuppertal, gerne mache ich dich mit ihr bekannt und dann könnt ihr beide ja sehen, ob es passt“. Kaum ausgesprochen, meldet sich Eva auch schon bei mir. Köln ist einfach ein Dorf und Kommunikation funktioniert schnell.

Wir besprachen die Eckdaten und ich klärte im Kinderhaus ab, ob wir diese Aktion gemeinsam mit den Kindern machen wollten. Die Antwort war schnell gefunden, denn alle sagten sofort, in dieser schwierigen Zeit mit Corona und den vielen Einschränkungen käme eine Abwechslung gut und unsere Kinder hätten sich auch ein besonderes „Zückerchen“ verdient, da wir alle bisher gut durch diese schwierige Zeit gekommen sind.

So traf ich die Absprachen mit Eva und machte mich daran, unsere Vorbereitungen abzuarbeiten. Die Mitarbeiter gingen mit den Kindern ins Gespräch, um zu erfahren, welche Wünsche eigentlich noch offen sind. Dann wurden Wunschsterne gebastelt und mit Namen, Alter und Wunsch der Kinder versehen.
Meine Aufgabe war es, mit den Eltern zu telefonieren, ihnen die Aktion zu beschreiben und die Dreherlaubnis zu bekommen. Dies war wider Erwarten ein schöner Part. Die Eltern freuten sich, wieder persönlich von mir zu hören, plauderten und gaben zum großen Teil das Einverständnis - sie freuten sich für ihre Kinder.

Eva holte die Sterne ab und fuhr dann nach Düsseldorf zum Kaufhaus Breuninger, wo das Filmteam und auch Matze Knop warteten. Der dort stehende Tannenbaum wurde mit Wunschsternen geschmückt und nun wurden Passanten angesprochen, die Kinderwünsche zu erfüllen. Auch diese Aktion war ein Erfolg und die Geschenke kamen komplett zusammen.

Jetzt galt es, einen gemeinsamen Termin zu finden, um zu uns ins Kinderhaus zu kommen. Auch hier kamen wir alle schnell überein und den Kindern wurde eine Adventsüberraschung angekündigt. Es wurden Punsch und Kakao gekocht sowie Plätzchenteller gezaubert. Es lag eine weihnachtliche Stimmung in der Luft, die Kinder waren aufgeregt und um die Zeit zu überbrücken, wurde gemeinsam ein Weihnachtsfilm geschaut.

Endlich war es soweit, der Stau um Wuppertal ließ uns länger warten. Zuerst kamen die Redakteurin und das Kamerateam, dies fanden die Kinder schon spannend und fragten neugierig nach, dann kam Matze und die Kinder plauderten mit ihm über Weihnachten, Wünsche und auch über ihre Familie und das Leben in der Wohngruppe. Einzelne Kinder gaben ein kleines Interview und waren sichtlich stolz. Dann kam die zweite Überraschung, die Geschenkübergabe, und die Kinder waren sichtlich überrascht, da sie nicht damit gerechnet hatten. Gemeinsam wurde „Oh Tannenbaum“ gesungen und dann durften die Kinder ihre Geschenke auspacken. Es gab Adventsgeschenke, kaum zu glauben, und die Kinderaugen leuchteten: Inliner mit Diskolicht, Cityroller, ein Teddybär, Lego, ein Kaufladen, Autos u.v.m. waren in den Geschenken und es wurde sofort angefangen aufzubauen, auszuprobieren und zu spielen. Eine schöne, kleine „Vorweihnacht“.


Matze verabschiedete sich, Eva und das Kamerateam fingen noch ein paar Adventsstimmungen ein und dann ging es los zur nächsten Wohngruppe.

Es war viel Aufregung, die nur langsam abflachte und die Kinder spielten bis spätabends. Es war ein wenig der Zauber der Weihnacht.

Vielen herzlichen Dank für den „Dreh“ und die liebevoll eingepackten Geschenke. Es ist in unserer Arbeit immer wieder bewundernswert, dass die Kinder, auch mit schwierigen Lebensgeschichten, in solchen Augenblicken alles vergessen und einfach nur spielen.

Ich bedanke mich, stellvertretend für die Kinder, bei der Organisation „Kinderlachen“, dessen Schirmherr Matze Knop ist.

Auch bedanke ich mich bei allen Menschen, die immer wieder unsere Arbeit mit den Kindern unterstützen und es möglich machen, dass es unbeschwerte Momente gibt, die Freude in die Gesichter der Kinder zaubern.

- Martina Meyer, Erziehungsleitung -